Salbei – zur Förderung der Fruchtbarkeit, bei Nachtschweiß & in der Pubertät
In der Antike kauten die Schüler der großen Philosophen stets Salbeiblätter während der Vorlesungen: Sie glaubten, das Kraut erfrische ihren Geist & verhelfe ihnen zu Weisheit & Zufriedenheit. Auch heutzutage bestätigen Studien, dass Salbeiöl die Gedächtnisleistung verbessern soll 🙂
Salbei gilt auch als verjüngerndes Stärkungsmittel, soll er doch die Fruchtbarkeit der Frauen stärken & gleichermaßen die nachlassende Potenz der Männer fördern.
Auch für Zähne & Zahnfleisch tut’s gut, sie mit einem Salbeiblatt zu massieren.
GUT zu WISSEN…
Salbei liebt trockenen, kalkreichen Boden & eine sonnige, warme Lage. Nach 5 Jahren verholzen die Büsche & sollten verjüngt werden. Die Blätter können das ganze Jahr über geerntet werden, häufiges Ernten der Blätter oder der jungen Triebe sorgt für kompakten Nachwuchs & regt einen buschigen Neutrieb an. Der Silberpelz am Salbeiblatt dient übrigens als Sonnenschutz 😉
Für die medizinische Anwendung sollte man den Salbei kurz vor der Blüte im Mai & Juni ernten, denn dann ist der Gehalt an Inhaltsstoffen am höchsten. Die Triebe 10 cm über der Erde abschneiden, die Blätter abzupfen & trocknen & als ganzes Blatt aufbewahren. Im August kann man sie dann zum 2. Mal ernten, dann kann sich die Pflanze bis zum Winter erholen.
Die KRAFT im SALBEI…
Seine Heilwirkung umfasst ein großes Spektrum an Wirkrichtungen: entzündungshemmend, antibakteriall, antiviral, zusammenziehend, östrogenartig, schweißhemmend, beruhigend, entspannend, aphrodisisch, fruchtbarkeitsfördernd (hoch dosiert jedoch auch abortiv!), milchmindernd (hilfreich beim Abstillen), blutreinigend, appetitanregend.
Salbeitee (10 Min. Ziehzeit) hilft zum Gurgeln bei Heiserkeit, Halsentzündungen, Angina & als Spülung bei Zahnfleischentzündungen.
Als Östrogenpflanze hat der Salbei in der 1. Zyklushälfte seine Berechtigung zur Fruchtbarkeitsförderung. Seine Domäne in der Frauenheilkunde sind jedoch die Wechseljahre: Er lindert Hitzewallungen, bringt Gelassenheit & einen kühlen Kopf, stabile Knochen sowie gute Ideen für die 2. Lebenshälfte.
Geschmack/Temperatur/Funktionskreis…
Temperatur: erfrischend
Geschmack: bitter, scharf, adstringierend, aromatisch
Element: Feuer
Funktionskreisbezug: Lunge, Magen
TCM-Wirkungen…
✿ tonisiert mild das Milz Qi & Milz YANG
✿ leitet Feuchte-Kälte in Milz, Blase & Kopfbereich aus
✿ leitet Feuchtigkeit in der Lunge aus
✿ wirkt Qi-Stagnationen entgegen
✿ reguliert das Öffnen & Schließen der Poren
✿ vertreibt mild äußere Wind-Hitze
Anwendungsgebiete…
✿ Kurzatmigkeit
✿ Nachtschweiß
✿ Müdigkeit, Durchfall, Appetitlosigkeit
✿ NNH-Entzündung
✿ Halsentzündung
✿ Fluor vaginalis (Scheideninfektion mit Ausfluss)
✿ Bronchitis mit weißem Schleim
✿ Dysmenorrhö/schmerzhafte Mensblutung
✿ PMS
✿ zu starker Milchsektretion in der Stillzeit
✿ bei übermässigem Schwitzen in den Wechseljahren, in der Pubertät
✿ fruchtbarkeitsfördernd (begünstigende Wirkung auf die Befruchtung der Eizelle)
✿ wundes Zahnfleisch
✿ Bitterstoffe machen fette Speisen bekömmlicher
✿ fördern den Gallenfluss
✿ zur Stärkung des Immunsystems
ACHTUNG: Salbei nicht bei trockenem Husten oder Reizhusten, weil er da noch mehr austrocknend wirkt. Und auch nicht in der Schwangerschaft, weil er Gebärmutterkontraktionen hervorrufen kann.
Salbei.Tee
1 TL Salbeiblätter mit 1 Tasse heißem, nicht mehr kochendem Wasser überbrühen & bedeckt 3 Min. ziehen lassen. 3x tägl. 1 Tasse trinken, max. 4 Wochen lang. Zur Verminderung von Nachtschweiß kann man die Blattmenge auch auf 3g pro Tasse erhöhen.
Bildquelle: Dani Vincek – fotolia
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